Was ist Amateurfunk?
Das Hobby Amateurfunk ist sehr vielfältig und umfangreich. Der Amateurfunk dient der Ausbildung, dem experiementellen Funkbetrieb sowie der Völkerverständigung und der Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen.
Als Funkamateure dürfen wir nicht nur weltweite Funkverbindungen aufbauen, sondern auch mit modifizierten oder gar selbst gebauten Geräten und Antennen funken. Oft kommen hierbei sehr moderne und effiziente, digitalen Betriebsarten zum Einsatz, die es ermöglichen, mit geringster Sendeleistung weltweite Kontakte herzustellen. Auch die Kommunikation per Sprechfunk oder Morse-Telegrafie gehört zu den typischen Betriebsarten, die wir nutzen.
Damit verschiedene Funkdienste sich nicht gegenseitig stören, gibt es internationale Abkommen über die Nutzung der jeweiligen Frequenzbereiche. Dem Amateurfunk sind dabei unterschiedliche Frequenzbänder von wenigen Kilohertz (kHz) bis in den Gigahertz-Bereich (GHz) zugeteilt, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringen.
Ein Funkamateur lernt in seiner Ausbildung, wie er diese Frequenzbereiche nutzen kann und darf. Hierbei geht es um Inhalte zu den Themen Elektrotechnik, Betriebstechnik und natürlich Gesetzeskunde. Für die Zulassung zum Amateurfunkdienst muss ein Funkamateur eine staatliche Prüfung bestehen und dabei die Kenntnisse in diesen Bereichen nachweisen.
Aber keine Sorge, dies klingt komplizierter, als es eigentlich ist. Wenn du dich für das Thema Funk interessierst und Funkamateur werden willst, melde dich bei uns!.
Warum Amateurfunk?
In Zeiten von Internet und Smartphones wundert man sich, ob das Thema Amateurfunk nicht eigentlich obsolet ist. Warum benötigt man Funkgeräte, Antennen und alles was dazu gehört, wenn man mit dem kleinen Computer in seiner Hosentasche komfortabel mit der ganzen Welt reden, Fernsehn gucken und im Internet surfen kann?
Die Frage kann jeder Mensch nur für sich beantworten – aber hier sind ein paar mögliche Antworten:
- Amateuerfunk funktioniert immer und überall, sofern es die Ausbreitungsbedingungen erlauben.
- Wenn du willst, sammelst du Funkkontakte mit allen Ländern dieser Welt, zur ISS oder den Polarstationen.
- Funkamateure gibt es auf der ganzen Welt. Über das gemeinsame Hobby findest du schnell neue Freundschaften. Viele gegenseitige Besuche haben sich so schon ergeben.
- Auf so genannten DX-Peditonen reisen Funkamateure in Gegenden in denen es keine oder nur sehr wenige Funkamateure gibt. Fahr mit oder versuche, weit entfernte Stationen zu erreichen!
- Dich interessiert die Raumfahrt? Wir haben eigene Amateurfunk-Satelliten im Weltraum, die spannende Verbindungen ermöglichen!
- Du hast Lust auf ein eigenes TV-Studio? Dann ist Amateurfunk-Fernsehen genau das Richtige für dich!
- Als Funkamateur bist du unabhängig von kommerzieller Infrastruktur. Wir betreiben unsere Infrastruktur (z.B. Relaisstationen) selbst!
- Wenn du möchtest, hat der Amateurfunk sehr viel mit Computern und digitalen Medien zu tun. Digitale Betriebsarten erlauben so viel mehr als nur die reine Übertragung von Text.
- Du darfst deine eigenen Funkgeräte bauen oder entsprechend modifizieren, wenn du dich dafür interessierst.
- Das erlernte Wissen hilft dir auch in vielen anderen Lebenslagen. beispielsweise bei Elektro-Installationen.
- In der Ausbildung lernst du eine Menge im Bereich Elektrotechnik und Elektronik. Das Lernen für die Prüfung ist aber nur der Anfang. So hast du eine tolle Motivation, dich weitergehend mit der Technik und Physik zu beschäftigen.
Und wenn du willst, kannst du auch einfach nur mit einem Handfunkgerät über die lokalen Relaisstationen mit deinen Funkfreunden sprechen. Beim Amateurfunk ist für jeden etwas dabei. Auf unserem Discord-Server tauschen wir uns zu all diesen Themen aus. Mach gerne mit!.
Ausbreitung von Funkwellen
Bis kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges dachte man, dass sich Funkwellen ab einer Frequenz von 2 MHz "wie Licht" ausbreiten und nur bis kurz hinter dem Horizont empfangbar sind. Daher wurden diese Frequenzen als "wertlos" betrachtet und für den Amateurfunk freigegeben. Schnell stellten die Funkamateure fest, dass dies nicht der Fall ist und Funkwellen an verschiedenen Schichten in der Atmosphäre reflektiert werden können. Somit ließen sich viel weitere Entfernungen überbrücken als zunächst angenommen.
Welche Funkwellen wann und wie reflektiert werden, hängt unter anderem von der Frequenz, der Tageszeit und der Sonnenaktivität ab. Die Reflektion von Funkwellen an der Troposphäre oder Ionosphäre erlaubt es, im Bereich von 2-30 MHz, manchmal auch im Bereich von 144 MHz deutlich über den Horizont hinaus zu funken. Gerade im Bereich unterhalb von 30 Mhz sind Reichweiten von 2000-10000 Kilometern keine Seltenheit, deutlich höhere Reichweiten sind aber auch regelmäßig möglich. So kann mit einem einfachen Draht als Antenne regelmäßig Funkkontakt mit den USA, mit Asien oder der Karibik aufgenommen werden. In besonders seltenen Fällen, ist es sogar möglich, sich selbst zu hören, nachdem das eigene Funksignal einmal um die ganze Erde gelaufen ist.
Als Draussenfunker interessieren uns diese Ausbreitungsbedingungen natürlich besonders. Daher werfen wir vor unseren Aktivitäten oftmals einen Blick auf die aktuelle "Funkwetter-Vorhersage".
Unter https://sonnen-sturm.info/funkwetter findet ihr eine umfangreiche Erklärung der angezeigten Werte. Die Daten selbst werden von der Seite http://hamqsl.com/ zusammen getragen.
Jetzt Funkamateur werden!
Das klingt interessant und du möchtest mehr erfahren, wie du Funkamateur werden kannst? Dann melde dich bei uns!.